Roßtaler Bau- und Umweltausschuss stellt sich gegen Tempo 30-Zone in der Buchschwabacher Straße

Es ging im Januar 2018 los, da forderten die Anwohner in einem Schreiben und einer Unterschriftenliste eine umfassende Verkehrsberuhigung in der Buchschwabacher Straße sowie dem Hochbehälterweg in Form einer zusammenhängenden Tempo 30-Zone und einen verkehrsberuhigten Bereich im Schlehenweg („Spielstraße“). Schließlich wird der Verkehr auf der stark von Fußgängern und Radfahrern genutzten Straße mit der Eröffnung der Roßtaler Sportmeile weiter zunehmen. Auch jetzt schon wird im Hochbehälterweg und in der Buchschwabacher Straße (Tempo 50 erlaubt) ziemlich zügig gefahren, was v.a. für Schulkinder (und die gibt es im neuen Wohngebiet zuhauf) eine gefährliche Sache ist. Es fehlen Fußwege und wenn sie vorhanden sind, dann sind sie eng und haben kaum abgesenkten Bordsteine), alle Fußgänger müssen die Straßen queren, Kinder spielen im Straßenbereich, die Straßen sind schmal und Kreuzungen unübersichtlich. Über den Vorteil von Tempo 30-Zonen mit deutlich höherer Sicherheit, weniger Unfällen, weniger Lärm sowie Abgasen und einer gesteigerten Lebensqualität muss nicht viel geschrieben werden.

Der Markt reagierte prompt und sicherte eine schnelle Prüfung zu. Schon im Februar 2018 fand eine Verkehrsschau durch Polizei, Vertreter des Marktes und der unteren Verkehrsbehörde des Landkreises Fürth statt. die Experten waren sich einig: Eine zusammenhängende Zone mit Spielstraße ist dringend angezeigt. Sie verwiesen sogar auf den hohen Verkehrszuwachs nach Öffnung der Sportmeile und forderten extra große Schilder und Piktogramme auf der Fahrbahn. Was sollte nun noch schiefgehen?

Im Juni 2018 teilte der Markt mit, dass Markträte im Bau- und Umweltausschuss den Vorschlag rundheraus abgelehnt haben. Wie schon bei der Öffnung der Rathausgasse für den Radverkehr entschied der Bau- und Umweltausschuss gegen die Empfehlungen der Verkehrsexperten. Die Begründung war wieder hanebüchen: „Vom Einrichten der Tempo 30-Zone …wird Abstand genommen, da sie eine Vorfahrtsänderung zur Folge hätte, die eine erhöhte Lärm-und Abgasbelastung durch das Anhalten und Anfahren an den Kreuzungen zur Folge hätte.“ Der Bau- und Umweltausschuss hat stattdessen eine Flickenlösung vorgeschlagen, in dem eine Höchstgeschwindigkeit von 30km/h in der Buchschwabacher vom Auzancesplatz kommend hinter dem Nelkenweg bis Ortsausgang eingerichtet wird.  Und man hat den Fall an die untere Verkehrsbehörde zur Prüfung weitergeleitet. Hat die untere Verkehrsbehörde in der Verkehrsschau vom Februar nicht eindeutig eine Tempo 30-Zone empfohlen?

Die Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses müssen sich nun fragen lassen:

  • Was ist euch wichtiger: Dass der Verkehr (inkl. LKW, Busse und schwere Landmaschinen) möglichst schnell und ungehindert fließt, oder dass die Sicherheit (wie es übrigens die StvO vorschreibt) vor allem für Kinder Vorrang hat?
  • Wie soll in der Tempo 30-Zone, in der es zwei Kreuzungen mit rechts-vor-links-Regelung (Hochbehälterweg und Nelkenweg) eine erhöhte Lärm- und Schadstoffbelastung auftreten? Mit diesem Argument würden nirgends Tempo 30-Zonen eingerichtet werden können.
  • Wieso wird der Nelkenweg aus der Zone herausgenommen und keine einheitliche und klare Regelung gefunden? Gerade im Bereich zwischen Auzancesplatz und Nelkenweg queren die Fußgänger die Buchschwabacher Straße und gerade hier soll kein Tempo 30 gelten? Vom Schilderwald inkl. uneinheitlicher Regelungen ganz abgesehen.
  • Wie kann es sein, dass der Bau- und Umweltausschuss sich gegen die Anwohner und zum wiederholten Mal gegen die Empfehlung der Verkehrsexperten entscheidet?

Der Bau- und Umweltauschuss und der Markt wird erneut aufgefordert, endlich den Vorschlag der Verkehrsschau und die Forderung der Anwohner umzusetzen. Die Initiative „Roßtal bewegt sich“ bleibt am Ball und hat ein entsprechendes Schreiben an den Markt verfasst, und darum gebeten, den Fall noch einmal vorbehaltlos zu diskutieren.

Festzuhalten bleibt, dass es nach einem halben Jahr kein Ergebnis hinsichtlich der Buchschwabacher Straße gibt. Die Zeit läuft, das neue Schuljahr beginnt im September und die gleichzeitig wird die Sportmeile eröffnet.

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