Roßtaler Fahrradklima ist verbesserungswürdig – Bürger*innen nehmen aber Anstrengungen zu mehr Fahrradfrerundlichkeit im Markt war
Die Zufriedenheit der bayrischen Radfahrenden hat sich nicht verbessert. Im Freistaat fühlen sich rund zwei Drittel der Befragten beim Radfahren nicht sicher. Das zeigen die Ergebnisse des Fahrradklima-Tests 2020 des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC). Als einzige bayerische Stadt schafft es Erlangen zum wiederholten Mal unter die deutschlandweit 18 Spitzenreiter. Würzburg holt sich den Titel „Aufholer“. Trotz Fahrradboom während Corona hinkt der Radinfrastrukturausbau weiter hinterher. Der ADFC Bayern fordert, schnell mehr Platz fürs Rad
zu schaffen.
Was bedeutet das nun konkret für Roßtal? 71 Roßtaler*innen haben an der Umfrage teilgenommen, die Ergebnisse liegen nun vor:
Der genaue Bericht steht hier zum Download bereit:
Roßtal ist nach aktuellen Zahlen bedingt fahrradfreundlich. Die Note 3,7 ist nach Schulsystem verbesserungswürdig, aber im Hinblick auf andere Gemeinden (wie z.B. Nürnberg mit 4,1) ein ganz passabler Start, denn Roßtal hat das erste mal beim Fahrradklimatest teilgenommen. Insgesamt liegt Roßtal damit im Mittelfeld vergleichbarer Kommunen. Die Bürger*innen loben das Engagement vom Markt hin zu mehr Fahrradfreundlichkeit, die wenigen Konflikte mit Fußgängern und auch, dass es nur sehr wenig Fahrraddiebstähle in Roßtal gibt.
Was bleibt also? Vor allem viel zu tun seitens der Markt-Gemeinde, um den wachsenden Anforderungen der Roßtaler*innen gerecht zu werden und eine sichere und komfortable Radinfrastruktur verfügbar zu machen. Denn eines ist klar: Es schwingen sich trotz aller Widrigkeiten im Straßenverkehr immer mehr Menschen auf die Fahrräder und Pedelecs, Verkehrsplanung aus Sicht der Autofahrer für Autofahrer ohne Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer ist keine Option mehr für zukünftige Verkehrsvorhaben. Bürgermeister und Rathaus haben bereits die wichtigen Weichen hin zu mehr Fahrradfreundlichkeit gestellt und wollen Roßtal als fahrradfreundliche Kommune durch die AGFK (Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlichen Kommunen) zertifizieren lassen.
Liebe Verantwortliche im Markt Roßtal: Machen Sie so weiter wie bisher und setzen Sie die guten Vorschläge ihres Radverkehrskonzeptes engagiert und zeitnah um. Zeigen Sie, dass Ihnen die Radfahrenden wichtig sind. Geben Sie Einbahnstraßen frei, senken Sie das Tempo auf 30 innerorts ab, schaffen Sie Fahrradstraßen, ahnden Sie konsequent Verstöße von Falschparkern und Rasern, unterbinden Sie Autoverkehrswahn vor Schulen und Kitas.
Das positive Fazit: Der Markt Roßtal ist bemüht, will fahrradfreundlich werden und das spüren die Bürger*innen. Die Arbeit des Radverkehrsbeauftragten im Markt zeigt erste Erfolge. Und auch mit wenig Geld sind sehr gute Maßnahmen umsetzbar. Der Markt hat inzwischen Gelder für den Radverkehr in den Haushalt eingestellt, es geht als schon los. Wir dürfen gespannt sein.